Ein Aberglaube besagt, dass das Tragen von Perlenketten am Hochzeitstag Tränen bringt. Doch kann man diesem Aberglauben wirklich Beachtung schenken und sollte man folglich das Tragen von Perlen zur Hochzeit vermeiden?
Aus Märchen und Sagen hervorgehend, wurden Perlen früher als „Tränen der Meerjungfrauen“ bezeichnet. Die richtige Deutung dieses Aberglaubens jedoch stammt aus Zeiten, in denen es für Frauen aufgrund ihrer schweren Tätigkeit auf dem Feld und Zuhause nur wenig Gelegenheiten gab, ihren Perlenschmuck täglich zu tragen. Nur zu besonderen Anlässen, hauptsächlich Hochzeiten und Beerdigungen, kamen die wertvollen Perlenketten zum Einsatz. Da zu solchen Ereignissen in der Regel Tränen vergossen wurden, entstand der bei uns teils immer noch geläufige Aberglaube, dass Perlen auf Hochzeiten Tränen bringen. Und trotzdem: Das Tragen von Perlen bei Feierlichkeiten wird durchaus praktiziert. Auch dies hat Gründe, die auf alte Überlieferungen zurückgehen.
Die Verbindung von Perlen und Hochzeitsschmuck ist bereits in alten Legenden zu finden. Demnach hat Krishna, Gott der Hindus, seiner Tochter Pandaia für das Hochzeitsgeschenk Perlen aus dem Tiefen des Meeres hervorgeholt. Diese Sage gilt als die früheste Erwähnung von Perlen als Brautschmuck. Den alten Griechen zufolge begünstigen Perlen eine glückliche Ehe und stellen einen wichtigen Bestandteil des Hochzeits- und Brautschmucks dar. Und auch die alten Römer sahen in den glanzvollen Perlen eine enge Verbindung zur Liebe. Im Mittelalter spielte die Perle ebenfalls eine bedeutende Rolle als Brautschmuck. Damals schenkten Ritter ihren Frauen zur Hochzeit Perlenschmuck, der oftmals aus dem Orient stammte.
Perlen als Brautschmuck in der heutigen Zeit
Seitdem im Jahr 1910 mit der Vermarktung der sogenannten Zuchtperlen begonnen wurde, wurde es für Väter und Bräutigame deutlich einfacher der Braut ihren Perlenwunsch zu erfüllen. Schmuckdesigner kreieren in der heutigen Zeit Schmuckstücke aus Perlen, die dem Brautkleid eine glanzvolle Note verleihen. Bei der großen Vielfalt an Perlenschmuck findet jede Braut ihren passenden Traumschmuck für den großen Tag. Ob man den Aberglauben der Perle als Tränenbringer teilt oder nicht, der Perlenschmuck wird in Zukunft ein bevorzugter Brautschmuck bleiben.
Perlenbrauch in anderen Ländern
Wie heißt es so schön: „andere Länder, andere Sitten“. So sind Perlen in asiatischen Ländern ein absolutes Muss. Die Chinesen verbinden Perlenschmuck mit Reichtum und Luxus. In Indien hingegen werden Perlen mit Kinderreichtum assoziiert, da diese in der Hochzeitsnacht dem Brautpaar große Fruchtbarkeit bescheren sollen. Man sieht also, dass zwischen Perlen und Hochzeit eine gewisse Verbindung nicht von der Hand zu weisen ist.