In Deutschland wurden 2011 377.831 Ehen geschlossen. Einige Paare gaben sich nur vor dem Standesamt das „Ja“-Wort und andere heirateten zusätzlich noch katholisch oder evangelisch oder besiegelten den Bund fürs Leben noch mit einem anderen Glaubensbekenntnis.
Bei der standesamtlichen Eheschließung sind in Deutschland keine Trauzeugen mehr von Nöten, aber der feierliche Rahmen, der Tausch der Ringe und der insgesamt feierlich begangene Tag bleiben weiter das Highlight einer Paarbeziehung. Seit der Einführung der zivilen Standesämter zwischen 1792 und 1808 im französisch besetzten Rheinland und der deutschlandweiten Verbreitung durch den Code Civil erlangte die standesamtliche Trauung ihre rechtliche Bedeutung. Seit dem 06. Februar 1875 kann die Ehe in Deutschland bürgerlich-rechtlich auch nur noch vor dem Standesbeamten eingegangen werden und erhält auch nur so ihre rechtliche Gültigkeit.
Katholische Trauungen gab es im Jahr 2011 in Deutschland 46.021. Eine katholische Trauung ist eines der sieben Sakramente und sie ist das einzige Sakrament, das nicht von einem Geistlichen, sondern von den Eheleuten selbst gegenseitig gespendet wird. Die Ehe wird mit dem Wort „Ja“ besiegelt und in der katholischen Kirche als Einheit und unauflöslich gesehen.
Die evangelische Trauung, sie wurde 2012 in Deutschland 51.882 Mal durchgeführt, ist hingegen keine Eheschließung, sondern ein Gottesdienst anlässlich einer Eheschließung und kein Sakrament. Schon Luther sagte, dass die Ehe ein „weltlich Ding“ sei und Gott sie in die Hände der „weltlichen Obrigkeit“ gelegt hat.
Leider nimmt die Zahl der Scheidungen in Deutschland einen hohen Stellenwert ein. Die Vorstellung, in der nächsten Ehe werde alles besser, ist wie Paartherapeuten meinen, ein Trugschluss. Zwei Drittel aller Geschiedenen fragen sich rückblickend, ob es all das Geld und den Stress wert war, sich zu trennen. Es ist interessant, was der ehemalige Bundesminister Norbert Blüm dazu sagt: „Die Leitfigur des neuen Scheidungsrechts ist ein Vorteilsmaximierer ohne Gedächtnis und Moral“. Ihm geht es dabei nicht „um eine reaktionäre Marotte, sondern um die progressive Idee der Freiheit“.
Quelle: Statista